Frühlingssonne: Junge Frau mit Wollpullihält ihr Gesicht in die Sonne und cremt es mit Sonnenschutzmittel ein.
AdobeStock/Javier Sánchez Mingorance
Symbolbild

Die Frühlingssonne ist gut für unser Immunsystem und hebt die Stimmung – nicht zuletzt in Corona-Zeiten. Aber wie viel Sonne verträgt die blasse Haut überhaupt und was ist beim Sonnenschutz im Frühling zu beachten?

Endlich ist der Frühling da – zumindest meteorologisch. Die Sonne scheint immer öfter und intensiver. Also, nichts wie raus an die frische Luft und das Gesicht in die Sonne halten. Denn das tut Körper und Seele gut. Allerdings ist dabei Vorsicht geboten. Denn unsere Haut ist so viel Sonnenlicht nach dem langen Winter nicht mehr gewöhnt. Um einen Sonnenbrand und bleibende Hautschäden zu vermeiden, ist ein guter Sonnenschutz daher schon im Frühling ein Muss. Erfahren Sie hier, worauf es dabei ankommt und wie Sie Ihre Haut langsam an die Sonne gewöhnen.

Frühlingssonne – die unterschätzte Gefahr

Weil es im März und April noch nicht so warm ist wie im Sommer, verkennen wir oft die Kraft der Sonne. Dabei gefährdet das UV-Licht die Haut zu jeder Jahreszeit. Schon wenige Minuten in der prallen Sonne können bei hellhäutigen Menschen genügen, um einen Sonnenbrand zu verursachen. Der Grund: Unsere Haut ist nach den eher düsteren und trüben Wintermonaten kaum pigmentiert und deshalb besonders lichtempfindlich.

So schützt normalerweise der Farbstoff Melanin die DNA im Zellkern vor UV-Schäden, indem er die energiereichen Strahlen in Wärme umwandelt. Er wird jedoch erst unter Einfluss von UV-Licht langsam in den Zellen gebildet. Auch die sogenannte Lichtschwiele fehlt noch. Gemeint ist damit eine Verdickung der Hornhaut. Sie entsteht ebenfalls als Reaktion auf die UV-Strahlen der Sonne und verstärkt den Eigenschutz der Haut.

Dass das Risiko für Sonnenschäden im Frühling besonders hoch ist, hat zudem klimatische Gründe. Die arktische Ozonschicht ist um diese Jahreszeit oft dünner, sodass mehr schädliche UV-Strahlung die Schutzschicht der Erdatmosphäre durchdringt und auf unsere Haut gelangt.

Die guten und schlechten Seiten der Sonne

Die Sonnenstrahlen erreichen uns je nach Wellenlänge als sichtbares Licht, als wärmendes Infrarotlicht und als UV-Strahlen, die wir nicht wahrnehmen können.

Grundsätzlich braucht der Körper das Sonnenlicht – zum Beispiel, um Vitamin D zu bilden. Gemeinsam mit Kalzium sorgt Vitamin D dafür, dass Knochen und Zähne mineralisiert und gehärtet werden. Auch die Muskulatur wird gekräftigt. Richtig dosiert ist das Sonnenvitamin zudem wichtig fürs Immunsystem und an zahlreichen anderen Stoffwechselprozessen beteiligt. 

Unsere Psyche profitiert ebenfalls vom Sonnenlicht. Denn es stimuliert die Produktion bestimmter Botenstoffe im Gehirn wie zum Beispiel Serotonin, Dopamin und Noradrenalin. Diese Glückshormone sorgen dafür, dass sich unsere Stimmung aufhellt und wir bessere Laune haben – die viel beschworenen Frühlingsgefühle.

Zu viel Sonne schadet jedoch dem Körper. Schuld daran sind vor allem die UV-Strahlen:

  • UV-A-Strahlen: Die ultravioletten Strahlen (mit einer Wellenlänge zwischen 320 und 400 Nanometern) dringen tief in die Haut ein – bis zur Lederhaut. Sie sind die Ursache für vorzeitige Hautalterung, Falten und Pigmentflecken, aber auch für Sonnenallergien. Außerdem können sowohl UV-A- als auch UV-B-Strahlen die Bildung freier Radikale begünstigen und so die Hautzellen nachhaltig schädigen, wodurch sich das Risiko für Hautkrebs erhöht.
  • UV-B-Strahlen: Die kürzeren Wellen der UV-B-Strahlung (zwischen 280 und 320 Nanometern) lassen die Hornschicht der Haut dicker werden. Sie regen die Melaninbildung an und sorgen so für eine langfristige Bräunung der Oberhaut. Bekommt die Haut zu viel UV-Strahlen ab, verbrennt sie. Je mehr Sonnenbrände die Haut vor allem in jungen Jahren davonträgt, desto größer ist das Risiko für schwarzen Hautkrebs.

Die Augen schützen

Auch die Augen sind gefährdet, wenn sie zu viel UV-Strahlung abbekommen. Binde- und Hornhautentzündungen können die Folge sein. Aber auch Augenerkrankungen wie etwa der Graue Star stehen nicht selten mit einer übermäßigen UV-Belastung in Verbindung. Eine Sonnenbrille mit UV-Schutz (100% oder UV 400) – idealerweise auch an den Seiten – schirmt die Augen entsprechend ab.

Der richtige Sonnenschutz im Frühling 

Grundsätzlich gilt: Sonnenentwöhnte Haut sollte vorsichtig an die Frühlingssonne gewöhnt werden. Lassen Sie es also langsam angehen und halten Sie sich nicht zu lange in der prallen Sonne auf. Um vorzeitige Hautalterung und Sonnenbrände zu vermeiden und das Hautkrebsrisiko zu reduzieren, sollten Sie je nach Wetterlage schon ab März beziehungsweise April auf einen entsprechenden Schutz achten.

Ein guter Sonnenschutz im Frühling ist zunächst die Kleidung. Denn die ist in der Regel noch nicht so luftig und leicht wie im Sommer. Alle unbedeckten Hautstellen sollten zusätzlich mit einer guten Sonnencreme geschützt werden. Sie sollte UV-A- und UV-B-Breitbandfilter enthalten, die die UV-Strahlung absorbieren, streuen oder reflektieren.

Der Lichtschutzfaktor (LSF) auf dem Produkt gibt an, wie viel länger Sie damit in der Sonne bleiben können, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Hier die Formel dazu:

  • Eigenschutz x Lichtschutzfaktor = maximale Sonnenzeit in Minuten

Experten empfehlen schon im Frühling für Kinder unabhängig vom Hauttyp einen Lichtschutzfaktor von mindestens 30 und für Erwachsene von mindestens 20. Im Süden, am Meer und auf den Bergen muss der Lichtschutzfaktor deutlich höher sein (50 oder 50+). Außerdem sollte man nur etwa 60 Prozent der errechneten Zeit in der Sonne bleiben, da in der Haut bereits Schäden entstehen, bevor ein Sonnenbrand auftritt.

Allerdings gibt der Lichtschutzfaktor nur den Schutz vor UV-B-Strahlung an. Nach einer europaweiten Empfehlung sollte der UV-A-Schutz mindestens ein Drittel des UV-B- Schutzes betragen. Viele Sonnenschutzprodukte aus der Apotheke haben einen deutlich höheren UV-A-Schutz, was Sie mit dem Logo „UVA“ in einem schwarzen Kreis erkennen können.

Verschiedene Hauttypen

Jeder Hauttyp hat eine andere genetisch bedingte Eigenschutzzeit: Bei hellhäutigen Menschen genügen wenige Minuten, dunklere Hauttypen haben einen längeren Schutz, bevor es für sie in der Sonne brenzlig wird. Wenn Sie Ihren Hauttyp nicht genau kennen, können Sie auf den Seiten des Bundesamts für Strahlenschutz einen Selbsttest machen. Dort können Sie übrigens auch nachsehen, wie die aktuelle UV-Prognose aussieht.

Sonnenschutz aus Ihrer Apotheke

Hochwertige Sonnenschutzmittel erhalten Sie bei uns Ihrer Apotheke. Ob Lotion, Gel, Öl oder transparentes Spray: Alle Produkte sind dermatologisch getestet und bieten mehr als nur einen hohen Lichtschutzfaktor. Sie sind speziell auf verschiedene Hauttypen abgestimmt und liefern die entsprechende Pflege gleich mit. Das heißt, sie können auch statt einer Tagescreme aufgetragen werden. Und: Die zugesetzten UV-A- und UV-B-Filter sind photostabil. Das heißt, sie werden nicht durch Sonnenlicht zersetzt.

Sprechen Sie uns an. Wir beraten Sie gern zu dem für Sie passenden Lichtschutzfaktor und Produkt. Außerdem suchen wir für Sie die Sonnenschutzmittel aus, die zur Beschaffenheit Ihrer Haut passen. So vertragen Allergiker fett- und parfumfreie Gele besser als dickflüssige Lotionen oder Öle. Bei Menschen mit Pigmentflecken ist hingegen ein hoher Lichtschutzfaktor in Kombination mit Wirkstoffen, die die Flecken verblassen lassen und Feuchtigkeit spenden, empfehlenswert. Auch Produkte, die die Pigmentierung anregen und neben dem Sonnenschutz die natürliche Bräunung unterstützen, sind bei uns in Ihrer Apotheke erhältlich.

Für bereits geschädigte Haut empfiehlt sich ein leichtes Fluid mit einem maximalen Schutz durch den Lichtschutzfaktor 100. Es kann vorbeugend oder begleitend bei Vorstufen von Hautkrebs (wie der aktinischen Keratose oder dem nicht-melanozytären Hautkrebs) angewendet werden.

Infrarotstrahlung

Die wichtigste natürliche Quelle für Infrarotstrahlung (IR) ist die Sonne. Ihre Wärmestrahlung wird seit Jahrhunderten für die Linderung von Beschwerden genutzt. Einige Untersuchungen weisen jedoch darauf hin, dass zu viel IR-Strahlung in Zusammenhang mit Umweltverschmutzung nicht nur die Augen, sondern auch die Haut schädigen kann. Besonders problematisch sind hier offenbar die kurzwelligen Infrarot-A-Strahlen. Bisher ist es nicht möglich, sie mit entsprechenden Filtersubstanzen in Sonnencremes unschädlich zu machen. Bei uns in Ihrer Apotheke gibt es jedoch Produkte mit einem speziellen Infrarot-A-Schutzkomplex.

Die Sonne im Frühling genießen: 5 Tipps

  1. Verwenden Sie fürs Gesicht grundsätzlich eine Tagescreme mit Lichtschutzfaktor. Die erhalten Sie bei uns in Ihrer Apotheke. Sprechen Sie uns an. Wir finden gemeinsam mit Ihnen das passende Produkt.
  2. Tragen Sie zusätzlich eine typgerechte Sonnencreme mit UV-A- und UV-B-Filter auf, wenn Sie sich länger im Freien aufhalten. Also keine Gartenarbeit, Wanderung, Radtour oder Ähnliches ohne entsprechenden Sonnenschutz.
  3. Die Sonnencreme tragen Sie am besten noch zu Hause – etwa 30 Minuten bevor Sie rausgehen – großzügig auf. Besonders wichtig sind dabei die sogenannten Sonnenterrassen wie Nase, Ohren oder Stirn. Überhaupt ist der Kopf der Sonne besonders stark ausgesetzt. Ihn sollten Sie zusätzlich mit einem Tuch oder einer Kappe schützen.
  4. Bakterielle Verunreinigungen und Hitze können mit der Zeit zu einer Zersetzung der Produkte führen. Dadurch lassen Wirkung und Schutz nach. Angebrochene Sonnenschutzmittel, die älter als ein Jahr sind, sollten Sie deshalb unabhängig vom Haltbarkeitsdatum nicht mehr verwenden. Das aufgedruckte Haltbarkeitsdatum bezieht sich ohnehin nur auf ungeöffnete Produkte.
  5. Gönnen Sie Ihrer Haut nach dem Sonnenbad eine Extraportion Pflege. Am besten eignen sich hier kühlende, feuchtigkeitsspendende Lotionen oder Hydra-Gels. Sie regenerieren und beruhigen die Haut und neutralisieren freie Radikale.

Sonnenschutz für Kinder

Babys und Kleinkinder sind besonders gefährdet, weil ihre Haut den Eigenschutz erst noch entwickeln muss. Kinder sollten deshalb bis zu einem Alter von zwei Jahren nicht der direkten Sonne ausgesetzt sein. Für Babys bis zu einem Jahr gibt es spezielle Sonnenschutzprodukte, die keine chemischen, sondern nur die Sonne reflektierende mineralische Filter enthalten. Generell sind Produkte aus der Apotheke für Kinder eine gute Wahl. Sie sind allergiegeprüft, besonders pflegend, extra wasser- und oft sandabweisend und haben einen hohen Lichtschutzfaktor. Fragen Sie einfach gezielt danach. Wir beraten Sie.


Michael Glock,

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